Den “Grundstein” für meine Sternwarte und den Selbstbau legte meine Frau ohne es zu ahnen:

Weihnachten 1995 bekam ich von ihr mein erstes Fernrohr geschenkt. Ein Novalux 415 von Eschenbach mit 60mm Öffnung. Freudestrahlend das Fernrohr ausgepackt und Freihand in Ermangelung eines Stativs den Himmel durchs Fenster abgesucht aber nix außer “Punkten” gesehen......

Gottlob lag noch ein Buch dabei: Astronomie für Jedermann. Also gierig gelesen und erste Sternbilder studiert. Erstaunt musste ich feststellen dass die Planeten nicht immer alle zu sehen waren und die Sternbilder auch noch mit den Jahreszeiten wechselten. Als ich dann zweifelsfrei das Sternbild Orion identifizieren konnte war ich stolz wie Oskar. Nach Studien der Tabellen für die Sichtbarkeit der Planeten nahm ich den Novalux mit aufs Feld und suchte wieder Freihand Jupiter auf. Für ein paar Sekunden gelang es mir dann tatsächlich Jupiter im Fernrohr zu sehen und da war es um mich geschehen: Wie auf schwarzem Samt gelegt erschien strahlend Jupiter mit seinen Monden aufgereiht wie an einer Kette hängend. Das musste ich länger sehen können. Es war klar ein Stativ musste her. Also im Photoladen ein ausziehbares Teil für teuer Geld gekauft und die Feststellung gemacht dass ich die Erdrehgeschwindigkeit unterschätzt hatte. Auch mit diesem Stativ gelang es mir nicht das schöne Bild länger zu genießen da alles” irgendwie” wackelte und zitterte.

Mittels ein paar Schrottwellen und Schlauchschellen wurde dann mein erstes Selbstbauprojekt verwirklicht: Ein stabilerer Stativkopf. befestigt auf einem Stahlstativ von einem ausgedientem Feuerwehrstrahler. Schon beim bau dieser Behelfsmontierung schwebte mir noch stabileres vor, und ich merkte dass in dem “neuen Hobby” noch ein zweites Hobby steckt:

Der Bau von Astronomischem Gerät.

Auf den folgenden Seiten können Sie sehen was daraus geworden ist. Ich habe mir zur Devise gemacht alles was irgendwie geht selber zu bauen. Da weiß man was man hat, und erlebt keine Enttäuschungen mit teurem Equipment welches die Werbeversprechungen doch nicht erfüllt.

Dabei schrecke ich auch nicht davor zurück irgendwelche Dinge Zweck zu endfremden. Dies führt gelegentlich so weit, dass mir beim anschauen eines Kochtopfes die Idee kommt: Mit ein paar Stangen dran gäb es einen prima Tubus...

Auch bei der Materialbearbeitung muss man manchmal sehr flexibel sein, um ans Ziel zu gelangen. Die 30mm dicke Prismenschiene für den 16“ Newton beispielsweise ist aus zwei 15er Aluplatten zusammengeschraubt, da ich mit der Handkreissäge gerade so die 15mm Alu sägen konnte. Auch der drehbare „Hut“ des Newton ist nur mit der Oberfräse und HM-Fräsern hergestellt. ( Man kann halt nur immer max 0,5mm zustellen sonst atomisieren die Fräser zu Staub )

Für die Kuppel benötigte ich nur eine Handkreissäge.

Zugegebenermaßen bin ich Besitzer einer größeren Drehbank. ( Spitzenhöhe 200mm, Spitzenweite 2500mm )  Eine Drehbank ist meiner Meinung nach unabdinglich in einer Sternwarte. Siehe Okularauszug. Nur so können die immer gerade so fehlenden 2mm bis zum Fokus mit einem passenden Adapter passend gemacht werden. Außerdem ist ein gerade gekommener Geistesblitz schnell mal in die Tat umgesetzt.

 Stand dieser Seite von Sept. 2004

 

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